Die Veränderungen des Klimas schreiten wie vorhergesagt massiv voran. Das bedroht unsere Gesellschaft existentiell. Bisher hat die Politik die notwendigen Schritte nicht im ausreichenden Umfang beschlossen, um die Erwärmung im erforderlichen Umfang zu begrenzen. Im Gegenteil: Viele gute Vorschläge wurden ausgebremst, vertagt oder stark verwässert.

Wir fordern, der Erreichung der notwendigen Klimaziele (max. Erderwärmung 1,5°C) ohne eine Belastung der sozial Schwächeren allererste Priorität einzuräumen sowie die Synergien mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Biodiversitätskrise zu nutzen. 

Als langfristig verlässlicher politischer und rechtlicher Rahmen ist ein schrittweises Phasing-out sämtlicher fossiler Energieträger notwendig. Spätestens ab 2035 bedeutet das z.B.

  • keine Verbrennung mehr von Heizöl und Erdgas in Gebäuden
  • keine Verbrennung mehr von Benzin, Diesel und Erdgas in Fahrzeugen
  • kein Strom mehr aus fossilen Energien

So haben Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaftsbetriebe, gesellschaftliche Organisationen, Forschung & Entwicklung, Parteien sowie heutige und künftige Mandatsträger auf allen Ebenen ausreichend Planungssicherheit, um sich darauf einzustellen.

Eine neue Wirtschaftspolitik, welche die heimische Wirtschaft bei ihrem Umbau weg von fossilen Energien unterstützt und fördert, um zukunftssichere moderne und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu sichern, muss oberste Priorität bekommen.

Für die einzelnen Bereiche fordern wir:

Klimaschutz und Energie allgemein

  • Förderung der Bürgerenergie.
  • Effektive Förderung der Energieeinsparung.
  • Intelligente dezentrale Sektorkoppelung von Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch.
  • Deutliche Erhöhung der CO2-Bepreisung bei sozialem Ausgleich.
  • Förderung der Gewinnung und Schulung von Fachkräften in allen Bereichen.
  • Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe anerkennen und angemessen ausstatten.

Strom

  • Kohleausstieg vorziehen auf 2030 (statt 2038), auch in Anglberg.
  • Kein Strom aus anderen fossilen Energien spätestens ab 2035.
  • Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien sehr rasch ausbauen (von heute jährlich rund 250 Milliarden kWh auf etwa 1.600 Milliarden kWh).
  • Gleichzeitig zügiger Ausbau der Stromnetze.
  • Abschaffung unnötiger Hemmnisse beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie (z.B. überzogene pauschale Abstandsregelungen).
  • Multifunktionale PV auf 50 GWp in Bayern bis Ende 2027.
  • Mindestens 1,8 % Windenergieflächen in Bayern bis Ende 2027.
  • 1 GWp Wind auf staatlichen Flächen in Bayern bis Ende 2027.
Windrad Kammerberg
Windrad Kammerberg

Mobilität

  • Keine Verbrennung von Benzin, Diesel und Erdgas in Fahrzeugen spätestens ab 2035.
  • Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes zur Sicherstellung von Klima- und Naturverträglichkeit, z.B. Verzicht auf vierstreifiger Ausbau der Isarquerung im Raum Freising.
  • Massive Förderung des Ausbaus des ÖPNV und der Bahn in der Fläche.
  • Ausbau des Radwegenetzes.
  • Einführung eines generellen Tempolimits.

Flugverkehr

  • Ersatz fossiler Energieträger am Boden und in der Luft spätestens ab 2035
  • Abschaffung aller Subventionen für Luftverkehr und Flughäfen.
  • Kein weiterer Ausbau für den Luftverkehr (in MUC: rechtsverbindliches Ende der 3. Start- und Landebahn durch die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses).
  • Verbot von Kurzstreckenflügen (à Verlagerung auf die Bahn)
  • Nachtflugverbot.

Gebäude

  • Keine Verbrennung von Heizöl und Erdgas spätestens ab 2035.
  • Effektivere Förderung der energetischen Gebäudesanierung, einschl. Verwendung umwelt- und klimafreundlicher Materialien (z.B. Holz).
  • Stärkung der Fähigkeiten der Hausbesitzer*innen durch Information und Bildung.
  • Sensibilisierung sowie Stärkung der Fähigkeiten der Hausbesitzer*innen durch Information und Bildung.
  • Kapazitäten und Fähigkeiten der Planer und Fachfirmen ausbauen.

Natürliche Kohlenstoffspeicher

  • Klimakrise und Biodiversitätskrise gemeinsam lösen.
  • Natürliche Kohlenstoffspeicher wie die Moore Erdinger und Freisinger Moos erhalten und regenerieren.

Wir über uns

Das Bündnis „Klimagerechtigkeit Region Freising“ (www.klimagerechtigkeit-freising.de) besteht aus nachfolgenden Organisationen:

V.i.S.d.P.:

Ansgar Wübbels, Solarfreunde Moosburg